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Albstadt
Städt. Galerie: Wa[h]re Lügen - bis 22.06.08
Unter dem Titel "Wa(h)re Lügen - Original und Fälschung im Dialog" zeigt die
Städtische Galerie in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg
in Stuttgart und dem Graphikmuseum Pablo Picasso Münster spektakuläre
Kunstfälschungen. Die präsentierten Werke stammen aus dem umfangreichen Archiv
des LKA. Gerade für ein auf Grafik spezialisiertes Museum ist die
Auseinandersetzung mit dem Thema Fälschungen von besonderer Bedeutung, wird doch
im grafischen Bereich sehr viel häufiger gefälscht als in der Malerei. Anhand von
Einzelfällen werden die verschiedenen kriminalistischen Verfahren erklärt, die
zur Aufdeckung der Fälschungen geführt haben. Auch sichergestellte Materialien
und Hilfsmittel aus den Fälscherwerkstätten sind zu sehen und liefern intime
Einblicke in die Arbeit der Fälscher. Erstmals wird damit das facettenreiche
Phänomen der Kunstfälschung für eine breitere Öffentlichkeit beleuchtet. Ziel der
Ausstellung ist keineswegs Anschauungsunterricht im Fälschen von Bildern zu geben.
Vielmehr soll eine wichtige Spielart der Wirtschaftskriminalität ans Licht
gebracht werden, die jährlich einen Schaden von mehreren Milliarden Euro
verursacht.
Städt. Galerie Albstadt, Kirchgraben 11, 72458 Albstadt;
Di-Fr 11-13, 14-17, Sa, So 11-17 Uhr
Bietigheim-Bissingen
Städt. Galerie: China macht Druck - zeitgen. Druckgrafik aus China;
bis 06.04
Die junge Kunst aus China hat in den vergangenen Jahren auch im Westen großes
Interesse gefunden. Mit dieser Ausstellung präsentiert die Städtische Galerie
eine Auswahl der wichtigsten und einflussreichsten chinesischen Künstler der
Gegenwart. Einige führen die große Vergangenheit des chinesischen Holzschnitts
zu neuer Blüte. Mit konzeptuellen Ansätzen in zum Teil raumgreifenden und
großformatigen Arbeiten eröffnen sie dieser künstlerischen Gattung neue
Möglichkeiten. Viele von ihnen sind jedoch nicht vorwiegend Grafiker, sondern
verleihen ihren Motiven insbesondere in der Malerei oder Bildhauerei Gestalt.
Über die Faszination Druckgrafik hinaus erhalten die Besucher so ein
hervorragender Einblick in die Bildideen der zeitgenössischen Kunstszene Chinas.
Städt. Galerie Bietigheim-Bissingen, Hauptstr. 60-64, 74321 Bietigheim-Bissingen;
Di-Fr 14-18, Do 14-10, Sa, So 11-18 Uhr.
Esslingen
Villa Merkel: Daniela Kaiser - Land, Logo, Löwe; bis 13.04.
Mit ihren Fotografien, Objekten und Installationen gehört Daniela Keiser (*1963)
zu den wichtigsten Schweizer Künstlerinnen ihrer Generation. Die Villa Merkel
zeigt die erste große Übersichtsausstellung der Künstlerin in Deutschland unter
dem Titel Land Logo Löwe. Der Ausstellungstitel Land Logo Löwe spielt auf
Daniela Keisers wiederkehrende Auseinandersetzung mit der (Stadt-)Landschaft,
ihre konzeptuelle Beschäftigung mit Sprache und Zeichen sowie ihre Hinwendung
zu allem Kreatürlichen an, zumal zur rätselhaften (Fabel-)Welt der Tiere. Mit dem
Grundthema der Landschaft beginnt und endet die Ausstellung: Während die
Künstlerin im Lichthof mit Krügen und Gläsern eine wuchernde Topografie aufbaut
(Über Nacht III, 2007), die sie unter einen gleißenden Neon-Himmel stellt, endet
der Parcours mit einem großen lampenähnlichen Leuchtkörper (Der Bau, 2007), der
sein Strahlen der Projektion eines Filmes verdankt. In langsamen Bildern wird das
Kommen und Schwinden des Lichtes auf einem Gebäude vorgeführt. Licht und
Beleuchtung (auch im Sinne einer fast enzyklopädischen Erhellung eines Themas)
sind von zentraler Bedeutung für das gesamte Schaffen. Seit jeher hat Daniela
Keiser in unspektakulären, alltäglichen Motiven ihre Bildwelt gefunden. Auch ihre
Landschafts-Fotos, die in den Serien Donat Lima Ohio (2001) und Sets (2006)
reale Landschaften wie auch Kulissenstädte der Filmindustrie zeigen, sind von
demselben poetischen Geist bestimmt.
Villa Merkel, Pulverwiesen 25, 73726 Esslingen
Göppingen
Kunsthalle: Goya - Radierungen; bis 20.04.
Mit seinen Radierungen wurde Goya berühmt. In seinen vier großen Radierserien,
den Caprichos, der Tauromaquia, den Desastres de la Guerra und den Proverbios,
die auch als Disparates bekannt sind, setze er sich unter anderem mit den
sozialen Missständen und Spannungen seiner Zeit beobachtend, analysierend, aber
auch und vor allem kritisch auseinander: So bildet er beispielsweise die
Grausamkeiten im Bürgerkrieg Spaniens angesichts der napoleonischen
Fremdherrschaft ab und behandelt auf eindrucksvolle Weise die auch heute
aktuelle Frage: Was ist Krieg? Im ausgehenden 18. und beginnenden
19. Jahrhundert, zwischen Aufklärung und Romantik, hat Goya Radierungen
geschaffen, die ihresgleichen suchen. Dabei war er nie bloßer Chronist, der
allein das Zeitgeschehen abbildete. Allgemeine menschliche Laster und Schwächen,
Gewalt, Willkür und Leid setzte er in seinen oft dramatischen und grotesken
Bildfindungen als Gleichnisse menschlichen Seins eindrucksvoll in Szene. Aber
auch menschliche Torheiten entgehen seinem Spott nicht. Die Kunsthalle Göppingen
zeigt nahezu das gesamte Radierwerk mit insgesamt 253 Blättern bis 20.04.2008.
Kunsthalle Göppingen, Marshallstraße 55, 73033 Göppingen;
Di-Fr 13-19, Sa, So 11-19 Uhr
Haigerloch
Schlossfeldgalerie: Lambert Maria Wintersberger: bis 30.03.08
Die Schlossfeldgalerie in Haigerloch präsentiert Freie Malerei der letzten Jahre
von Lambert Maria Wintersberger. Die große Einzelschau gewährt Einblicke in die
vielschichtigen Bildwelten des international bekannten Künstlers. Auf seinen
zahlreichen Reisen taucht Wintersberger in fremde Kulturen ein und sammelt
Geschichten, Traditionen und eigene Erlenisse. Im Atelier setzt er diese
Eindrücke in Aquarelle und großformatige Ölgemälde um. In sensiblem Gespür für
Farbe formuliert der Künstler seie Bildschöpfungen in kräftigen Farbakkorden
jenseits plakativer Buntfarbigkeit. Figürliches stellt sich ein, Landschaft und
Atmosphäre verbinden sich in personifizierte Mythen Naturerlebnisse werden zu
Metaphern mit aktuellem Gehalt. Abgründe menschlicher Beziehungen werden in den
Gemälden ebenso zum Thema wie Visionen und Projektionen kollektiver und
individueller Art, die aus dem intensiven Sinneseindruck unmittelbar erlebter
Situationen entstehen. Surreale Elemente und Neue Figuration verbinden sich zu
eindringlichen Notaten künstlerischen Welterlebens.
Schlossfeldgalerie Haigerloch, Schlossfeld 9, 72401 Haigerloch; Mi-So 13-18 Uhr
Künzelsau
Museum Würth: 100 Neuerwerbungen der Sammlung Würth,
bis 01.08.08
Im Spannungsfeld der Moderne ist die neue Ausstellung des Museum Würth
angesiedelt. Unter den 100 wichtigsten Neuerwerbungen, die der Unternehmer
und Kunstsammler Rheinhold Würth in den letzten drei Jahre zusammengetragen
hat, sind Bilder von Claude Monet, Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann,
René Magritte und Gerhard Richter. Zahlreiche Werke werden nun
in dem Museum Würth zum ersten Mal gezeigt. Ausgangspunkt der Ausstellung
bilden die Impressionisten wie Claude Monet, Camille Pissarro und ihr
Zeitgenosse Eugène Boudin, deren Festhalten des flüchtigen
Moments den künstlerischen Aufbruch in die Moderne einleitete. Die
stilistische Vielfalt, die ab dem 20. Jahrhundert in der Kunst Einzug
hält, spiegelt sich sowohl in den Werken der Expressionisten als
auch bei den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten wie Max
Beckmann, Pablo Picasso und Max Ernst wider, die mit repräsentativen
Arbeiten vertreten sind.
Museum Würth, Rheinhold-Würth-Straße 15, 74653 Künzelsau;
Mo-So 10-18 Uhr
Leonberg
Galerieverein: Rose Alber und Henry Mentzel - Stadtbilder, bis 20.04.
Nach einer durch den Nationalsozialismus geprägten Kindheit in Leonberg hat die
Malerin Rose Alber (geb. 1931) bei Willi Baumeister in Stuttgart Malerei
studiert und in den 1950er Jahren in New York zum Umkreis von Lionel Feininger
gehört.
Galerieverien Leonberg, Zwerchstr. 27, 71229 Leonberg, Di-Do, Sa, So 14-18 Uhr
Ostfildern
Städt. Galerie: Wolfgang Neumann - mittelbemindert; bis 01.04.
Der 1977 in Filderstadt geborene Künstler hat an der Staatlichen Akademie für
Bildende Künste in Stuttgart die Fächer Malerei und Intermediales Gestalten bei
den Professoren Cordula Güdemann und Moritz Baumgartl sowie bei Joa Härter
studiert. Grundlage und gleichzeitig Thema der Bilder von Wolfgang Neumann ist
die mediale Reizüberflutung in unserer modernen Konsumgesellschaft, die eine
oberflächliche und selektive Wahrnehmung provoziert. Gekonnt zitiert er
Prominente, Stars, Politiker ñ Ikonen des Zeitgeistes, kombiniert collagenartig
jedoch auch kunsthistorische Verweise oder Persönliches. Wolfgang Neumann
variiert diverse Techniken, malt gegenständlich mit kräftigen farbintensiven
Pinselstrichen, akzentuiert mit Sprühfarbe oder verwischt, wo es erforderlich
scheint, auch mal mit der bloßen Hand.
Städtische Galerie Ostfildern, Gerhard-Koch-Str.1, 73760 Ostfildern
Mo, Di, So 15-18, Do 15-20, Fr 10-13 Uhr
Stuttgart
Hospitalhof: Ralf Künzler - Installation, Objekte; 04.04.-04.05.
Der 1960 in Mannheim geborene Ralf Künzler versteht sich als Objekt- und
Konzeptkünstler. Er zerlegt seine Materialfunde und kombiniert sie zu neuen
Einheiten, die durch ihre präzise Verarbeitung einen funktionellen Sinn
suggerieren, der gar nicht vorhanden ist. Generelles Ziel seiner Arbeiten ist
die Eigenwertigkeit von Objekt und Form. Die Ausstellung im Hospitalhof zeigt
eine Werkgruppe, die ihren Ursprung und ihren Fundus aus dem Kinderzimmer
bezieht. Ein Dreirad, zwei Steiff-Käfer mit Rollen oder ein Eisbär, alles
Gegenstände aus den 60er Jahren, erwecken beim Betrachter Erinnerungen an die
eigene Kindheit. In einer Art Puzzle werden sie spielerisch zu neuen, poetischen
Formen kombiniert.
Hospitalhof, Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart, Mo-Fr 14-17, So 11-12.30 Uhr
Stuttgart
Kunstmuseum: Otto Dix und die Kunst des Portraits; bis 06.04.08
Nichts fasziniert und fesselt unsere Aufmerksamkeit so stark wie der Anblick
eines anderen Menschen. Im Vergleich mit dem Gegenüber erkennen wir uns selbst.
Die Porträtmalerei zählt darum zu den ältesten Formen der Kunst. Ein ägyptisches
Mumienporträt aus dem ersten Jahrhundert bildet den Auftakt der Ausstellung
"Getroffen. Otto Dix und die Kunst des Porträts" im Kunstmuseum Stuttgart.
Im Zentrum steht jedoch jener unbestechliche Porträtist des 20. Jahrhunderts:
Auf über tausend Quadratmetern sind 64 Gemälde von Otto Dix zu sehen, darunter
40 Leihgaben aus Museen wie dem Metropolitan Museum in New York oder der
Galerie Neue Meister Dresden. Das Kunstmuseum Stuttgart mit seiner weltweit
bedeutendsten Otto Dix-Sammlung stellt damit erstmals dessen Porträtkunst in den
Mittelpunkt einer großen Ausstellung. Den Werken von Otto Dix werden weitere 88
Porträts anderer Künstler von Lucas Cranach bis Andy Warhol gegenübergestellt.
Die Begegnung mit Gemälden von Kirchner, Kokoschka, Heckel oder Francis Bacon
sowie Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern wie Duane Hanson, Gerhard Richter
oder Wolfgang Tillmans macht die zeitenübergreifende Bedeutung des Porträtisten
Otto Dix sichtbar.
Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1, 70173 Stuttgart,
Di-So 10-18, Mi, Fr 10-21 Uhr
Stuttgart
Staatsgalerie: Pop art Portraits - ; bis 08.06.
Mit dieser Ausstellung zeigt die Staatsgalerie Stuttgart erstmals eine umfassende
Ausstellung über Pop-Art-Portraits. Zu sehen sind Werke ab den frühen 1950er
Jahren bis hin zur Ausprägung des Genres als internationales Phänomen ab 1965.
Bilder von Elvis Presley oder von Marilyn Monroe zählen längst zu Ikonen der
Bildenden Kunst. Dennoch ist bis heute die Bedeutung des Porträts in der
Pop-Art-Bewegung kaum untersucht worden. Auch der Bezug der Pop-Art als
historische Antwort auf die vorausgehende Epoche der Abstraktion im
massenmedialen Zeitalter ist bisher nicht ausreichend erforscht. Dies will nun
die breit angelegte Schau, entstanden in Zusammenarbeit mit der National
Portrait Gallery, London nachholen.
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer Str. 30-32, 70173 Stuttgart;
Di-So 10.18, Do bis 21 Uhr
Stuttgart
Galerie Reiner Wehr: Portraits - ; bis 09.05.
Auf seinen Rundgängen im letzten Jahr durch die Kunstakademien der Republik fiel
dem Galeristen Rainer Wehr auf, dass wieder verstärkt Porträts und
Selbstbildnisse gemalt werden. So entstand das neue Ausstellungsthema
ÑKöpfe 2008î, eine spannende Mischung aus unterschiedlichsten künstlerischen
Positionen von jungen Malerinnen und Malern aus Berlin, Karlsruhe, Nürnberg,
Stuttgart und Wien. Gleichzeitig ist die Ausstellung in der Galerie Rainer Wehr
eine bewusste Erweiterung der Ausstellung ÑPorträts um Otto Dixî im Kunstmuseum
und der Ausstellung ÑPop-Art-Portraitsî in der Staatsgalerie. Die Arbeiten der
jungen Künstler und Künstlerinnen werden konfrontiert mit einer exemplarischen
Auswahl von Bildern einiger Stammkünstler der Galerie, wie Holger Bunk,
Peter Dreher, Emel Geris, Peter Holl, Julius Kaesdorf u.a.
Galerie Reiner Wehr, Alexanderstr. 53, 70182 Stuttgart; Di, Do, Fr 14.30-8.30,
Mi 14.30-19.30, Sa 11-14 Uhr
Stuttgart
Galerie Schlichtenmaier: Elisabeth Wagner - Porträts und Objekte, bis 03.05.
Die Ausstellung berücksichtigt Werkgruppen, mit denen sich die in Hamburg
lebende Künstlerin in den letzten Jahren vorrangig befasste. Dabei bilden die
aus Gips geschaffenen und bemalten oder in Terracotta gebrannten
Porträts - Halbfiguren, Büsten und Köpfe - den Schwerpunkt der Präsentation.
Das bildhauerische Konzept der Künstlerin umspannt den weiten Bogen von
abstrahierten und gegenstandlosen Formen und Objekten wie den "Klunkern" oder
"Glasperlen" bis hin zu den aus einer realen Welt oder Bildwelt angeregten
Bildnisbüsten, Figuren oder Pferden. Zu sehen sind die in jüngster Zeit
entstandenen Porträtbüsten, in denen die Bildhauerin kunstgeschichtlich bekannte
Bildnisse aus Werken Alter Meister entlehnt (von Petrus Christus, Albrecht Dürer,
Jan van Eyck, Jean Fouquet, Francisco de Goya, Rembrandt und Velázquez),
geometrischen, abstrakten Objekten gegenüber. Der Zweidimensionalität entrückt,
erscheinen die Porträts, in Gips modelliert und bemalt, nun in räumlich
plastischer Dimension.
Galerie Schlichtenmaier, Kleiner Schlossplatz 11, 70173 Stuttgart; Di-Fr 11-19,
Sa 10-16 Uhr
Stuttgart
Galerie Vero Wollmann: S. Gräfin Adelmann, S. Bürkle, A. Schumacher - Spielraum;
bis 10.05.
Unter dem Thema "Spielraum" findet in der Galerie eine künstlerische
Auseinandersetzung mit städtischen und architektonischen Räumen statt. Die
Künstlerinnen führen die Wahrnehmung urbaner Architekturen und Stadtstrukturen
vor Augen. Dabei wählen sie sowohl sehr konstruktive als auch spielerische
Zugänge zum Thema Raumwahrnehmung und Raumkonstruktion. Seit einigen Jahren
arbeitet Susanne Adelmann an einer Folge von Fotoprojekten, die verlassene,
zerfallene Architekturen, Städte, vergangene Kulturen thematisiert. Ineinander
fließende oder sich überschneidende Stadt- und Raumansichten sind
charakteristisch für die Malerei von Stefanie Bürkle. Sie betont auf sehr
dynamische Weise das konstruktive Element von Raum und Architekturen. Alexandra
Schumachers Installation "Mentale Rotation" führt dem Betrachter die
Mehrschichtigkeit des Themas Raum vor Augen: Ihr Objekt ist ein
architektonischer Raum, der durch verschiedene, miteinander verbundene Flächen
gebildet wird. Die Untersuchung individueller und kollektiver Gestaltungs- und
Wahrnehmungsprozesse enthüllt den Raum als Illusion, als Projektionsfläche -
oder sogar als Bühne, die von uns selbst geschaffen und von uns selbst bespielt
wird.
Galerie Vero Wollmann, Talstraße 41, 70188 Stuttgart, Mi-Fr 12-19, Sa 11-14 Uhr
Stuttgart
Württ. Kustverein: Noh Suntag - Ausnahmezustand; bis 18.05.
Mit rund 200 Fotografien zeigt der Württembergische Kunstverein die erste
umfassende Einzelausstellung des 1971 in Seoul geborenen Künstlers NOH Suntag
außerhalb Asiens. NOH zählt zu den avanciertesten Fotokünstlern Südkoreas, dessen
Werke dort in den letzten Jahren eine hohe Aufmerksamkeit erregten. Unter
anderem nahm er 2006 an der Gwangju Biennale teil. Die Ausstellung zeigt
Arbeiten, die zwischen 2000 und 2007 entstanden sind. Seine meist über Jahre
entwickelten Serien aus Schwarz-Weiß- und Farbfotografien beobachten
Konfliktsituationen innerhalb der gegenwärtigen koreanischen Gesellschaft. Diese
Konflikte gehen zurück auf die Teilung und den Krieg zwischen Nord- und Südkorea,
auf die Diktaturen in beiden Teilen des Landes (im Süden bis 1987) und ñ in
Südkorea ñ auf den seit den 1990er Jahren um sich greifenden Turbokapitalismus.
Das Bild, das NOH von Korea entwirft, ist das eines permanenten
Ausnahmezustands.
WKV Stuttgart, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart
Di-S0 11-18 Uhr, Mi 11-21Uhr
Tübingen
Kunsthalle: Tim Eitel - Die Bewohner; bis 01.06.
Die Malerei von Tim Eitel (*1971 in Leonberg) ist eine Malerei der kleinen
Gesten, der unspektakulären Details und der scheinbar alltäglichen Beobachtungen.
Seine Bilder zeigen einzelne Figuren, kleine Personengruppen oder Objekte, die
in abstrakt wirkende Farbfelder eingebettet sind. Seitdem der Künstler um das
Jahr 2000 mit kühlen, streng graphisch komponierten Figurenbildern für Aufsehen
sorgte, zählt er zu den viel beachteten Stars der jungen Malerei-Szene. Konsequent
hat Tim Eitel in den letzten Jahren seine Bildsprache weiter entwickelt. Mit
der dunkleren Tonalität, die in seiner Kunst Einzug gehalten hat, reduziert
Eitel die Kontraste und verbindet die figurativen Bildelementen stärker mit den
abstrakten Farbflächen. Der Ausdruck von Einsamkeit und Verlorenheit seiner
Figuren tritt dadurch noch stärker hervor. Neben diesem melancholischen Aspekt
geht von vielen Werken auch eine meditative Wirkung aus.
Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76, 72076 Tübingen;
Di-So 11-18 Uhr, Di bis 19 Uhr
Ulm
Kunsthalle Weishaupt: Einfach sehen - Werke aus der Sammlung Weishaupt,
bis Sommer 08
ÑEinfach sehenì, diesseits von strengen kunsthistorischen Richtlinien, lautet
deshalb das Leitmotiv der Eröffnungsausstellung, die rund 80 Werke auf
1270 Quadratmetern Gesamtfläche zeigt. Auf den zwei Galerieetagen ist ein
Querschnitt aus der Sammlung aufgefächert. Im Mittelpunkt steht eine große Zahl
internationaler Klassiker von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die
unmittelbare Gegenwart.
Kunsthalle Weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1, 89073 Ulm
Di-So 11-17, Do 11-20 Uhr
Waldenbuch
Museum Ritter: Geneviève Claisse - Jenseits des weißen Quadrats.
Eine Retrospektive, bis 20.04.08
Die französische Künstlerin Geneviève Claisse (* 1935) ist eine Grande Dame der
Geometrischen Abstraktion. In den vergangenen 50 Jahren hat sie ein ebenso
umfangreiches wie beeindruckendes Werk geschaffen, das vor allem durch eine
feinsinnige Balance der Farben und Formen besticht. Ausgehend von anfangs
dichten, farbsatten Kompositionen fand sie zu einer immer puristischeren
Bildästhetik. Geneviève Claisse, die außer Gemälden auch Plastiken und Reliefs
schuf, verfolgte von Anbeginn ihrer Künstlerlaufbahn eine autonome,
ungegenständliche Malerei. Die geistigen Wurzeln ihrer Kunst liegen in den
frühen konstruktiv-geometrischen Bewegungen, vornehmlich in Kasimir Malewitschs
Ideologie der Gegenstandslosigkeit, dem Suprematismus. Wichtige Anregungen
erhielt sie als junge Künstlerin zudem von dem Maler Auguste Herbin, dessen
Assistentin sie in den späten 1950er Jahren war.
Museum Ritter, Alfred-Ritter-Straße 27, 71111 Waldenbuch;
Öffnungszeiten Di-So 11-18 Uhr
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